Ich habe heute, mal wieder, wie in den letzten Tagen so oft, einen Bericht über Lugners 22ig-jährige Lebensgefährtin "Katzi" gesehen...

Das Mädchen wiegt mittlerweile lebensgefährliche 33ig Kilo und läuft Gefahr, jeden Moment den schnellen Herztod zu sterben, der bei solch einem "Gewicht" nichts Außergewöhliches wäre. Was mich erschreckt hat, waren Katzis Worte, dass ihr Tod nichts ausmachen würde, nicht, wenn sie einfach umfallen würde und schnell tot wäre, angst würde ihr einzig langes Dahisiechen machen. Aber tut sie das denn nicht gerade?

Magersucht ist eine sehr schwere, vorallem kaum heilbare Krankheit. Die Erkrankten, die den Absprung irgendwie schaffen, müssen Zeit ihres Lebens permanent auf der Hut sein und können jederzeit, vorallem bei seelischen Belastungen wieder rückfällig werden und sofort wieder im Schema festsitzen. Fast 25 % aller Erkrankten bezahlen diese Sucht mit dem Tod, und richtig den Absprung schafft nur ein ganz kleiner Prozentsatz, wenn man im Zusammenhang mit Menschenleben von Prozenten sprechen darf.

Wenn man Katzi so ansieht, fragt man sich echt, was in so einem Menschen vorgeht. Man möchte das Mädchen schütteln und anschrein "Iss was...." - es wäre doch so wahnsinnig leicht die Krankheit zu heilen - denkt man - und doch hätte es eher die gegenteilige Wirkung. Das muss für alle Angehörigen der blanke Horror sein, zuzusehen, wie sich ein geliebter Mensch so schrittweise selbst umbringt, und sich dessen noch nicht mal bewusst ist...

Wikipedia:
Die Erkrankung kann nur selten durch eine kurze Behandlung geheilt werden. Häufig ist der Krankheitsverlauf langwierig, ebenfalls häufig lässt sich mit den zur Verfügung stehenden Therapien keine Heilung erreichen. Magersucht zählt zu den psychischen Krankheiten mit der höchsten Sterberate. Etwa 15 Prozent der Erkrankten sterben daran.

Erschütternd finde ich die Hilflosigkeit der Angehörigen. Ich stells mir grausam vor, wenn man einen engen Angehörigen, dem nichts organisches fehlt, auf so eine Art und Weise verliert.

Der erste und schwerste Weg ist glaube ich erstmal, überhaupt zu der Einsicht zu gelangen, dass man krank ist. Viele erkennen lange Zeit noch nicht mal in welchem Zustand sie sich befinden. Wenn sies dann merken ist es oft schon zu spät. Der zweite Schritt ist dann, wieder vernünftig essen zu lernen, was sicher nicht einfach ist.

mhm, man hört/liest ja auch oft, wenn sich so ein 30-Kilo-Mädel im Spiegel ansieht, dass sie sich immer noch dick finden, an den Oberschenkeln, am Bauch etc..etc.. Wenn man sich das Knochengestell dann anschaut fragt man sich wirklich, was die da wirklich sehen. Wie kann man so ein extrem verzerrtes Bild von sich selber haben?

Ich weiß nicht, ob ich das je irgendwo im Forum erwähnt habe, und man möge verzeihen, falls ich mich wiederhole... aber ich hab da vor einiger Zeit, es wird wohl schon ein- bis zwei Jahre her sein mal ein magersüchtiges Mädchen erlebt. Sie hat bei uns im Haus einen Kurs besucht, und ich hab sie ständig auf der Toilette getroffen. Sie hat sich absolut lautlos erbrochen, ich hab mich immer gewundert, wo dieser süßliche Geruch am Klo her kam.

Bis ich ihr dann mal zugeguckt habe. Sie hat in fast jeder Pause ein bis zwei Packungen von diesen süßen Gummikirschen in sich reingestopft, ist genau zwei Sekunden später aufs Klo, wo sie alles wieder hochgebracht hat. Wie gesagt völlig unbemerkt, der Geruch im Klo war überhaupt ned nach Erbrochenem, denn das Zeug hat keine Zeit zu verdauen, es roch einfach nur nach Süßigkeiten, aber das extrem.

Wenn man sie ansah, bekam man einen Schrecken. Spindeldürr, das einem bang ums Herz werden konnte.

Da wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, wie schwer krank diese Menschen sind.

Alles, jede Minute des Tages dreht sich nur mehr ums Essen. Sie hat jede Pause für ihre Gummikirschorgien genutzt, man konnte die Uhr danach stellen. Dann möcht ich garnicht erst wissen was abging, wenn sie allein war.

Einmal hab ich einen Bericht von einer Bulimie-Kranken angeschaut. Die hat gemeint, dass sie nur mehr aufs Sterben wartet, weil sie dieses Leben nicht mehr aushält. Sie hat all ihr Geld für Ihre Fressorgien verbraucht nur um das Essen sofort wieder zu Erbrechen, und sie wußte nix mehr anderes mit sich anzufangen als das.

Schrecklich.

Das hab ich auch gehört, es geht nur in zweiter Linie darum dünn und schlank auszusehen, es geht darum sich so kontrollieren zu können...soviel Disziplin und Macht über sich zu haben.. - oft haben diese Krankheit ja auch Menschen die misshandelt oder missbraucht wurden in der Kindheit oder irgendwann mal...