Wir alle stehen immer mal wieder vor der Tatsache, kein Glück zu "haben" - dafür aber vom Pech verfolgt zu sein. Immer sehen wir sehr deutlich all das Negative, was uns in unserem Leben widerfährt, selten aber nehmen wir bewusst wahr, wenn wirklich mal auch gute Dinge passieren. Das können ja schon Kleinigkeiten sein. Wir fluchen oft auf unser Leben, fühlen uns vom Schicksal gepeinigt - und das, obwohl es uns im Vergleich zu vielen andern Ländern und Menschen richtig gut geht.

Nun habe ich in einem Beitrag etwas gehört, was mir eigentlich unbewusst schon länger klar war. Wahres Glück ist nichts, was uns passiert, was uns das Schicksal beschert oder was uns der Zufall überlässt, wahres Glück schlummert in uns selber - Kleinigkeiten bewusst wahrzunehmen, einfach die guten Dinge des Lebens, die für uns selbstverständlich geworden sind schätzen zu lernen, oder einfach zu Genießen, wenn wir mal einen guten Tag haben.

Wir können "Glück" also lernen, bzw. Glücklichsein.

Nehmen wir mal schwerkranke Menschen her. Man glaubt oft, dass die ja furchtbar depressiv sein müssten ob der Tatsache, eine schwere, möglicherweise sogar tödliche Krankheit zu haben. Aber manchmal kann man gerade von solchen Menschen Glücklichsein lernen. Sie nehmen jeden Tag wie er kommt, denken nicht mehr groß an die Zukunft sondern genießen das Hier und Jetzt mit all seinen Widrigkeiten.

Ich persönlich muss dabei oft an ein Mädchen denken, das ein Buch über sich und ihre Krankheit "Mukoviszidose" geschrieben hat. Eine wirklich sehr schwere Erkrankung, bei der die Organe im Körper verschleimt werden, speziell die Lungen - und wenn man nicht irgendwann eine Transplantation erhält, hat man auch keine Überlebenschance. Aber als ich das Buch las, ich muss sagen, ich war überrascht, wie wenig sich das Mädchen geistig mit der Krankheit befasste. Trotzdem dass ihr Rausgehen oder sogar Aufstehen fast unmöglich war, hatte sie ein erfülltes gesellschaftliches Leben. Das hat mich sehr beeindruckt. Leider ist sie ihrer Krankheit erlegen, aber ich denke, ihr Buch hat bestimmt vielen Menschen auch Mut gemacht.

Wie kann man es also schaffen, sich glücklich zu fühlen? Und sind es manchmal nicht auch unsere Hormone, die uns ein Schnippchen schlagen, so dass wir garnicht in der Lage wären uns gut zu fühlen?

Ich meine, wer wäre nicht gerne glücklich....

Ich war immer schon der Meinung, dass man es zu grossen Teilen selbst in der Hand hat, ob man zufrieden ist, von glücklich will ich gar nicht mal sprechen. Ich denke auch, dass man lernen kann, das was man hat zu schätzen und nicht immer darauf zu schielen was andre haben. Das Problem ist ja, dass man bei andren meist nur das "Gute" sieht, das neue Auto z.b., den Kredit, bzw die Schulden die der andre dafür hat sieht man nicht und will man auch gar nicht sehen. Oder die Überstunden die derjenige dafür womöglich leisten muss.
Eigentlich genügt es doch schon, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, um festzustellen welche kleinen Wunder tagtäglich um uns herum geschehen. Sei es ein Sonnenaufgang, eine Blume die blüht oder ein Vogel der zwitschert. Das alles ist selbstverständlich geworden und wird gar nicht mehr wahrgenommen. Wenn wir am Tag 100 netten Menschen begegnen nehmen wir es kaum wahr, aber ist mal EIN Trottel dabei, der uns nervt, dann gibts kaum noch ein andres Thema
Ich glaube, indem wir auf das grosse Glück warten, übersehn wir die tausend kleinen Glücksmomente die das Leben so schön machen können. Eigentlich schade

Ja Biesterl, wie du sehe ich auch in der Selbstliebe einen großen Punkt innerer Zufriedenheit - denn wenn ich mich selbst mag und akzeptiere, werde ich auch leichter und besser Entscheidungen treffen können, die evtl. für mein persönliches Glück wichtig sind

ich mag dich ja, das brauchst dir nicht einzureden Biesterle

Muss ich mir dann zu Hause durchlesen, ist bestimmt süß zu lesen