Während der ersten Periode des menschlichen Lebens besteht die Hauptgefahr darin, kein Risiko auf sich zu nehmen.
Søren Kierkegaard (1813-55), dän. Theologe u. Philosoph

Zu der Zeit als Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, berief er eine himmlische Vollversammlung ein. All' seine Spitzenengel sollten teilnehmen, denn Gott legte Wert auf ihre Meinung wegen einer sehr schwierigen und dringenden Angelegenheit. Gott dachte nämlich darüber nach, den Menschen das Geheimnis des Lebens mitzuteilen, und er wollte wissen, wo er dieses kostbare Geschenk verbergen sollte, so daß es nur schwer zu finden sein würde und nur von denjenigen, für die es wirklich bestimmt wäre. Ein Engel dachte daran, es tief in der See zu versenken, ein anderer meinte, man sollte es in den tiefen Höhlen der Erde verbergen. Ein dritter schlug vor, es nahe dem Himmel auf der Spitze des höchsten Berges zu verstecken. Aber ein vierter Engel machte einen ganz anderen Vorschlag: "Nein", sagte er, "die Menschheit ist eine trickreiche Brut, irgend jemand wird bestimmt in die tiefste See hinabtauchen, irgend jemand wird hinuntersteigen in die Eingeweide der Erde, irgend jemand wird den höchsten Berg erklimmen. Wir sollten dieses Geheimnis an einem Ort verbergen, wo kein Mensch nachschauen würde, noch nicht mal im Traum - direkt in ihm selbst." Gott nickte zustimmend und so geschah es.
unbekannt

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.
Hermann Hesse (1877-1962), dt. Dichter, 1946 Nobelpr. f. Lit.

Wir sind alle Darsteller von Nebenrollen, ohne allzuviel vom Stück zu wissen.
Max Brod (1884-1968), israel. Schriftsteller östr. Herkunft

Wir können nicht immer kontrollieren, was uns passiert. Aber wir können kontrollieren, was wir über das denken, was passiert. Und was wir darüber denken, ist unser "Leben" in jedem einzelnen Moment.
Norman G. Shidie

Wir alle müssen das Leben meistern. Aber die einzige Art, es zu meistern, besteht darin, es zu lieben.
Georges Bernanos (1888-1948), frz. Schriftsteller

Wie viele Stunden am Tag leben Sie eigentlich?
unbekannt

Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht; daß ich aber, solange ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

Wie bei einem Theaterstück kommt es beim Leben nicht darauf an, wie lange es dauert, sondern wie gut es gespielt wird.
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

Wichtig ist, was man auf der Welt tut, nicht, was passiert, wenn man sie verläßt.
Gerald Gavendish, engl. Großherzog v. Westminster

Wer die Erde schwänzt, fällt im Himmel durch.
Paul Friedrich Rieger (*1928), Vors. Starnberger Studienkreis für Tourismus

Wenn man das Leben als eine Aufgabe betrachtet, dann vermag man es immer zu ertragen.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), östr. Schriftstellerin

Wat haste jemacht mit dein Leben, Wilhelm?
Hauptmann von Köpenick (1849-1922), eigtl. Wilhelm Voigt, dt. Schuster; verhaftete in Uniform den Bürgermeister u. beschlagnahmte die Stadtkasse

So ist das im Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik liegt darin, daß wir nach der geschlossenen Tür blicken, nicht nach der offenen.
André Gide (1869-1951), frz. Schriftsteller, 1947 Nobelpr.

Sehr viele Menschen leben ohne Gegenwart.
Gerhart Hauptmann (1862-1946), dt. Dichter

Mit Vierzig fängt man an, das Wertvolle zu suchen, und mit Fünfzig kann man anfangen, es zu finden.
Thornton Wilder (1887-1975), amerik. Dramatiker u. Romanautor

Man muß sich an zwei Dinge gewöhnen, um das Leben erträglich zu finden: an schlechtes Wetter und an die Ungerechtigkeit der Menschen.
Nicolas Chamfort (1741-94), eigtl. Nicolas Sebastian Roch, frz. Moralist

Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat.
Theodor Storm (1817-88), dt. Schriftsteller

Man kann das Leben schwerlich leicht nehmen, aber leicht zu schwer.
Curt Goetz (1888-1960), dt. Schauspieler u. Schriftsteller

Man erlebt nicht, was man erlebt, sondern wie man es erlebt.
Wilhelm Raabe (1831-1910), dt. Dichter

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.

Gotthold Ephraim Lessing

Was andere uns zutrauen, ist meist bezeichnender für sie als für uns.

Marie von Ebner-Eschenbach

Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.

Katharine Hepburn

Die Freiheit der Rede hat den Nachteil, dass immer wieder Dummes, Hässliches und Bösartiges gesagt wird. Wenn wir aber alles in allem nehmen, sind wir doch eher bereit, uns damit abzufinden, als sie abzuschaffen.

Winston Churchill

Falsche Bescheidenheit ist die schicklichste aller Lügen.

Nicolas Chamfort